Bei einer Arthrose (Verschleiß des Gelenkknorpels) des Großzeh-grundgelenkes nimmt die Beweglichkeit dieses Gelenkes ab. Beim Abrollen des Fußes reibt dann Knochen auf Knochen. Das kann zu erheblichen Schmerzen führen und jeder Schritt kann zur Qual werden. Spätestens dann sollte man über eine Operation nachdenken.

 

 

Grundsätzlich stehen drei verschiedene Methoden zur Verfügung: 

 


1. Die Versteifung des Grundgelenkes.

2. Die Resektionsarthroplastik.

3. Der Einbau eines künstlichen Gelenkes.


Die Versteifung führt naturgemäß dazu, dass das Grundgelenk in keiner Weise mehr bewegt werden kann. Beim Abrollen werden daher die benachbarten Gelenke des Groß Zeh Grundgelenkes stärker belastet. Das ist das Groß Zeh Endgelenk und das Tarso- Metatarsale Gelenk 1, das die Verbindung vom Mittelfußknochen und dem nachfolgenden Fußwurzel Knochen darstellt und die jetzt schneller verschleißen können. Vor der Versteifung muss man sich festlegen, wie hoch die Absätze der Schuhe sein sollen, die man später tragen möchte. In entsprechender Neigung muss nämlich der Zeh nach oben ausgerichtet und fixiert werden. Würde der Zeh für hohe Absätze ausgerichtet werden, könnte man einen Schuh mit flachem Absatz nicht tragen. Der Zeh steht hierfür zu sehr nach oben mit der Folge, dass der Zeh schmerzhaft gegen das Oberleder des Schuhs drücken würde. Ist der Zeh aber auf flaches Schuhwerk ausgerichtet, können Schuhe mit hohen Absätzen nicht getragen werden, da man sonst zu sehr auf der Zehenspitze stehen müsste. Die Folge wären erneut Schmerzen. Versteifungen sind daher nur in besonderen Fällen sinnvoll.

 

Bei der Resektionsarthroplastik wird eine Gelenkfläche mit einem kleinen Teil des angrenzenden Knochens entfernt. In den darauf entstehenden Defekt wird Gelenkkapsel Gewebe eingeschlagen und dort als Platzhalter vernäht. Jetzt reibt nicht mehr Knochen auf Knochen sondern Knochen auf Kapsel Gewebe und das ist in der Regel schmerzfrei. Bei diesem Eingriff bleibt die passive Beweglichkeit voll erhalten. Das heißt, beim Abrollen wird der Zeh so weit nach oben gedrückt, wie es erforderlich ist. Das Gelenk sperrt nicht. Allerdings vermindert sich sowohl das aktive Bewegungsausmaß des Groß Zehs als auch die Kraft. Zur Folge hätte das eine Leistungsminderung beim Weit- oder Hochsprung oder auch beim Sprinten, was für Sportler eine Rolle spielen kann. Außerdem wird der 1. Zeh durch diesen Eingriff etwas kürzer, so dass der 2. Zeh relativ länger wird und ggf. im Schuh drücken könnte.

Die Resektionsarthroplastik ist alles in allem ein Verfahren, dass zu guten Ergebnissen führen kann und daher auch oft angewendet wird.

 

Der Einbau eines künstlichen Gelenkes bietet den Vorteil einer guten aktiven und passiven Beweglichkeit bei guter Kraftübertragung des Groß Zehs. Nachteile könnten sich ergeben vom Kunststoff Abrieb der Gelenkpfanne, der unter Belastung erfolgen kann. Daraus entsteht gelegentlich eine schmerzhafte Gelenkschleimhaut Entzündung.

 

Auch kann jedes Implantat irgendwann locker werden, so dass dann eine Austauschoperation erforderlich werden könnte. Sollte es postoperativ zu einer Infektion kommen, ist die Beherrschung des Infektes bei künstlichen Gelenken komplizierter als nach Eingriffen, bei denen kein Fremdmaterial eingebracht wurde. Fremdmaterial ist nicht durchblutet und bietet Keime ein gutes Versteck vor der körpereigenen Abwehr und vor Antibiotika, die ja über den Blut Weg an den Infekt Herd gebracht werden müssten. Der Einbau eines künstlichen Gelenkes muss daher gut abgewogen werden. Ein ausführliches präoperatives Gespräch ist daher erforderlich.